Allgemein

Warum übernehmen die Asylbewerber die Aufgaben nicht einfach selbst?

25.01.2016 13:08

Viele Geflüchtete übernehmen bereits Aufgaben in ihrer Unterkunft und helfen, wo es geht. Sie werden beispielsweise bei der Essenzubereitung und –ausgabe, der Sachspendensortierung oder Müllbeseitigung auf dem Gelände eingesetzt. Auch diese Tätigkeiten müssen allerdings beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) bewilligt werden, denn auch die ehrenamtliche Tätigkeit in der eigenen Unterkunft fällt unter das Arbeitsverbot, dem die Asylsuchenden in den ersten Monaten unterliegen. Viele der Geflüchteten wollen selbst gern arbeiten und helfen und leiden darunter, dass es in Unterkünften wenig Beschäftigung und Ablenkung gibt.

Warum kann ich nicht einfach bei der nächsten Unterkunft vorbeikommen und helfen?

25.01.2016 13:06

Wir und die vielen Organisationen sind sehr dankbar für jeden, der seine Zeit oder Spenden für die Asylsuchenden zur Verfügung stellt. Die Hilfsbereitschaft der letzten Monate ist überwältigend – das hat aber auch dazu geführt, dass der Einsatz der Hilfskräfte koordiniert werden musste. Es wurden Dienstpläne erstellt, um sicherzustellen, dass stets genügend Helfer/innen vor Ort sind und gleichzeitig niemand umsonst Zeit opfert. Ziel ist, dass Ihre Hilfe genau dort ankommt, wo sie derzeit am dringendsten gebraucht wird. Durch die Registrierung Ihrer Tätigkeit in den Dienstplänen wird außerdem gewährleistet, dass jemand Sie in Empfang nehmen und einweisen kann. Um aktiv zur werden, können Sie sich innerhalb weniger Minuten bei https://volunteer-planner.org anmelden und gegebenenfalls noch am gleichen Tag helfen. Die Anmeldung ist selbstverständlich sicher und kostenfrei. Darüber hinaus können Sie sich auch bei der Ehrenamtssuche unter http://www.berlin.de/buergeraktiv/ unter den Stichworten „Flüchtling“, „Asyl“ und „Migration“ oder unter https://www.gute-tat.de/fluechtlingsengagement/ einen Überblick über den aktuellen Bedarf verschaffen. Unter der Telefonnummer 030 / 39088399 beraten wir Sie montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr gern bei der Suche nach einem geeigneten Projekt.

Ich möchte dauerhaft einem Asylbewerber oder einer Familie helfen. Welche Möglichkeiten gibt es?

25.01.2016 13:05

Mit einer Patenschaft für eine Person oder eine Familie können Sie den Geflüchteten helfen, Hürden des Alltags in Deutschland zu überwinden. Als Pate werden Sie dabei auf verschiedene Weise aktiv, abhängig von Ihrer Zeit und von den Bedürfnissen der Geflüchteten. Sie können etwa den Einstieg in die neue Umgebung und die deutsche Kultur erleichtern, indem Sie Ausflüge unternehmen und die Neu-Berliner mit ihrer Stadt vertraut machen. Auch wird oft Hilfe in allgemeinen Alltagssituationen benötigt, sodass eine Begleitung beim Einkauf, bei der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Behördengängen, der Wohnungssuche und Arztbesuchen hilfreich ist. Insbesondere das Verfahren vor den deutschen Behörden, das schon vielen Deutschen kompliziert erscheint, stellt die Geflüchteten immer wieder vor besondere – vor allem sprachliche – Herausforderungen. Ein Pate kann daneben bei Freizeitaktivitäten und beim Erlernen der deutschen Sprache behilflich sein. Entscheidend ist dabei immer auch, dass eine gegenseitige Sympathie besteht und es gelingt, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Hierfür gibt es eigene Informations- und Schulungsveranstaltungen und Programme für ehrenamtliche Paten. Eine Patenschaft kann für Familien, einzelne Erwachsene oder aber für Kinder und Jugendliche angeboten werden. Kinder und Jugendliche brauchen oft vor allem im schulischen Bereich Unterstützung, da es am Anfang schwierig für sie ist, den (sprachlichen) Anforderungen in der Schule gerecht zu werden. Teilweise konnten sie noch nie oder seit Jahren nicht mehr die Schule besuchen und sind Analphabeten. Eine Hilfestellung kann zum Beispiel bei der Erledigung von Hausaufgaben gegeben werden. Die Paten können gleichzeitig Ansprechpartner für Lehrer sein und zwischen den Eltern und der Schule vermitteln. Neben der Schule kann der Pate zur Integration beitragen, indem er dem Kind oder Jugendlichen hilft, einen Sportkurs zu finden oder an anderen Freizeitaktivitäten teilzunehmen.

Derzeit kommen auch viele minderjährige Asylsuchende allein nach Deutschland. Das hat die unterschiedlichsten Gründe und ist oft mit furchtbaren Schicksalen verbunden. In solchen Fällen muss dem Minderjährigen ein Vormund zur Seite gestellt werden. Ein Vormund nimmt alle persönlichen und vermögensrechtlichen Angelegenheiten des Mündels wahr. Mit anderen Worten geht es als Vormund darum, anstelle der Eltern die Interessen des Kindes oder Jugendlichen im Alltag zu vertreten. Der Vormund darf und muss alle Entscheidungen in Gesundheitsfragen und finanziellen Angelegenheiten zum Wohl des Minderjährigen treffen. Er entscheidet in Fragen des Bildungsweges und bestimmt darüber, wo das Mündel wohnen soll. Er ist aber auch oft Ansprechpartner bei Sorgen und Problemen des Mündels, die zum Beispiel die Schule betreffen können. Als Vormund nehmen Sie das Kind oder den Jugendlichen nicht zu Hause auf. In den meisten Fällen sind die Minderjährigen in betreuten Einrichtungen untergebracht. Wenn Sie Interesse daran haben, die Vormundschaft für einen minderjährigen Flüchtling zu übernehmen, können Sie sich an das Jugendamt wenden. Die Jugendämter haben die Aufgabe Vormünder zu gewinnen und zu qualifizieren. Sie können sich jedoch auch unter der Telefonnummer (030) 666 330 oder unter www.caritas-berlin.de an die Caritas wenden. Außerdem gibt es Vereine und Organisationen die Schulungen für Einzelvormundschaften anbieten.

Betreuung oder Begleitung von Geflüchteten meint ansonsten in der Regel sporadische Hilfe bei einzelnen Unternehmungen. Das können Behördengänge sein, aber auch Arztbesuche, Ausflüge und Einkäufe. Dabei sind Sie nicht wie bei einer Patenschaft langfristig verpflichtet, eine bestimmte Person oder Familie zu begleiten. Sie können sich stattdessen kurzfristig je nach dem Zeitumfang, den Sie investieren wollen, zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund ist dieses Engagement wesentlich unbürokratischer als etwa eine Vormundschaft und kann von den meisten Initiativen und Organisationen vermittelt werden.

Ich möchte gern Wohnraum zur Verfügung stellen. Was muss ich tun?

25.01.2016 13:03

Die Vermietung einer Wohnung an Flüchtlinge ist grundsätzlich möglich, muss jedoch vom zuständigen Sozialamt geprüft werden. Wenn Sie Wohnraum zur Verfügung stellen wollen, wenden Sie sich bitte an das LaGeSo, erreichbar unter der Telefonnummer 030/902293040 und per E-Mail unter bul.angebote@lageso-berlin.de. Dort wird geprüft, ob sich die Wohnung oder das Zimmer eignet und ob die Miete angemessen ist. Falls der Asylbewerber kein eigenes Einkommen hat, wird außerdem die Übernahme der Miete und Kaution geprüft. Auch wenn Sie bereits einen Geflüchteten gefunden haben, der gern in Ihre Wohnung ziehen möchte, muss er sich an das LaGeSo wenden, um eine Erlaubnis zu erhalten.

Bereits im Vorhinein sollten Sie sich erkundigen, ob Sie den Wohnraum tatsächlich vermieten dürfen. Wenn Sie selbst nur Mieter des Wohnraumes sind, brauchen Sie eine Erlaubnis des Vermieters, um untervermieten zu dürfen. Ohne diese Erlaubnis können Sie im schlimmsten Falle fristlos gekündigt werden. Auch für Eigentümer können sich Einschränkungen bezüglich der Vermietung aus der Gemeinschaftsordnung ergeben.

Unterstützung bei der Vermittlung von Wohnraum, der Mietkostenübernahme und dem Vertragsschluss bietet die Beratungsstelle des Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF), Telefon: 0800 – 964678243, E-Mail: wohnraum-fuer-fluechtlinge@ejf.de. Die Organisation Flüchtlinge Willkommen hilft ebenfalls bei der Kontaktaufnahme und unterstützt darüber hinaus auch bei Unterbringungen von Flüchtlingen in WGs.

Ich spreche viele Sprachen. Kann ich als Dolmetscher helfen?

25.01.2016 13:01

Ja, Sprachkundige werden derzeit dringend benötigt. Hilfreich sind vor allem Kenntnisse in Arabisch, Kurdisch, Fahrsi, Urdu, Albanisch, Russisch und Serbokroatisch. Ein passendes Projekt für Ihren Einsatz als Dolmetscher finden Sie bei der Ehrenamtssuche unter http://www.berlin.de/buergeraktiv/ unter den Stichworten „Flüchtling“, „Asyl“ und „Migration“. Wir sind Ihnen aber auch gern von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr an der Flüchtlingshotline der Stiftung Gute-Tat unter der Telefonnummer (030) 39088399 bei der Suche behilflich.

Wie kann ich Geld spenden?

25.01.2016 13:00

Viele Organisationen und Nachbarschafts-Initiativen freuen sich über eine Geldspende. Wenn der Empfänger als gemeinnützig anerkannt wird, können Sie Ihre Spende später von der Steuer absetzen. Sie müssen sich dafür nur eine Spendenquittung ausstellen lassen. Im Internet finden Sie eine große Anzahl solcher Organisationen. Auch unter http://www.gutetat.de/ fluechtlingsengagement/ stellen wir Ihnen Organisationen vor, die jeden Euro gut gebrauchen können. Falls Sie noch weitere Fragen haben stehen wir Ihnen unter 030 / 39088399 (Mo.-Fr., 9 bis 17 Uhr) gern mit Rat und Tat zur Seite.

Ich habe Sachspenden abzugeben. Ist es möglich, dass diese bei mir abgeholt werden?

25.01.2016 12:59

Leider sind bei vielen Organisationen die Transportmittel begrenzt, sodass diese keine Sachspenden abholen können. Es gibt jedoch auch Organisationen, bei denen eine Abholung angefragt und im Einzelfall – zum Beispiel durch andere ehrenamtliche Helfer – organisiert werden kann. Rufen Sie uns an und wir nennen Ihnen einen Ansprechpartner: 030 / 390 88 399 (Flüchtlingshotline der Stiftung Gute-Tat, Mo.-Fr., 9 – 17 Uhr).

Welche Sachspenden werden besonders gebraucht? Warum werden in manchen Flüchtlingsunterkünften keine Spenden mehr angenommen?

25.01.2016 12:57

Grundsätzlich werden alle Arten von Sachspenden benötigt. Die überwältigende Hilfsbereitschaft der Berliner in den letzten Monaten hat jedoch dazu geführt, dass der oft begrenzte Lagerplatz für Spenden in den Flüchtlingsunterkünften überfüllt ist. Daher können nicht alle Spenden jederzeit entgegengenommen werden. Es gibt schlicht keinen Raum sie zwischenzulagern, bis sie an die Geflüchteten ausgegeben werden können. Damit Ihre Spenden auch dort ankommen, wo sie benötigt werden, bitten wir Sie dringend darum, sich vor der Abgabe über den aktuellen Bedarf zu informieren. Im Internet kann auf ständig aktualisierte Bedarfslisten zugegriffen werden. Auch per E-Mail oder Telefon kann bei den einzelnen Stellen angefragt werden, woran es mangelt. Aktuelle Bedarfslisten der verschiedenen Einrichtungen finden Sie unter: https://www.gute-tat.de/fluechtlingsengagement/. Bitte spenden Sie nur das, was momentan benötigt wird. Falls Sie weitere Fragen haben, melden Sie sich gerne bei der Flüchtlingshotline der Stiftung Gute-Tat unter (030) 39088399 (Mo.-Fr. 9 – 17 Uhr).

Beispiele für Sachspenden, die häufig gebraucht werden, sind etwa:

  • Damen-, Herren-, Kinder- bzw. Baby-Kleidung, auch neue Unterwäsche
  • Bustickets, Telefonkarten
  • Hygieneartikel (neu): z.B. Duschgel, Shampoo, Deos, Zahnbürsten, Damen-Hygiene Artikel, Windeln, Einwegrasierer
  • Decken, Spielzeug, Mal- und Bastelmaterial für Kinder

Beachten Sie bitte, dass alle Spenden sauber und nicht beschädigt sein sollten. Zusätzlich können Sie den Helfern die Arbeit erleichtern, indem Sie Kleidung vorsortieren.

Ich kann mich nur kurzfristig einbringen. Gibt es da Möglichkeiten?

25.01.2016 12:56

Ja, viele Projekte können auch kurzzeitig und einmalig Helfer gebrauchen und Sie können bereits mit wenig Zeit helfen. Es werden zum Beispiel oft Helfer für Fahrdienste, in der Sachspendensortierung oder der Essensausgabe gesucht. Viele Organisationen teilen die Helfer nach einem Schichtsystem ein um zu gewährleisten, dass immer gleichmäßig Helfer vor Ort sind. Sie können sich daher für den Tag und die Uhrzeit Ihrer Wahl einbringen. Auch hier werden Sie sicher bei der Ehrenamtssuche unter http://www.berlin.de/buergeraktiv/ unter den Stichworten „Flüchtling“, „Asyl“ und „Migration“ fündig. Haben Sie Interesse daran, konkret in einer der Berliner Erstaufnahmeeinrichtungen zu helfen, können Sie sich direkt unter www.volunteer-planner.org registrieren und eintragen. Gern unterstützen wir Sie dabei auch montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr an der Flüchtlingshotline der Stiftung Gute-Tat unter der Telefonnummer (030) 39088399.