Promi Engel

Rosemarie Fendel – Blumengedichte für Senioren

23.10.2014 18:02

„Ick bin eine Jeranie“ – Rosemarie Fendel trägt launige Blumengedichte im Seniorenheim vor

Wie schafft man es zwischen Dreharbeiten zu einer neuen Filmfolge von „Familie Sonnenfeld“ in Berlin und Lesungen in der Wahlheimat Hessen u.a. in Frankfurt und Eltville noch Zeit für soziales Engagement zu haben? Die Antwort gibt die Schauspielerin Rosemarie Fendel, die sich am Samstagnachmittag die Zeit nahm, um zwischen ihren terminlichen Verpflichtungen den Bewohner des ev. Seniorenheims Albestraße launige Blumengedichte von Peter Paul Althaus vorzutragen. Diese Aktion fand im Rahmen des Projekts „Promi-Engel“ der Stiftung Gute-Tat.de statt, bei dem sich prominente Persönlichkeiten in sozialen Einrichtungen engagieren.

Promi_RosemarieFendelRosemarie Fendel kann in ihren zahlreichen Bühnenrollen und mehr als 100 Film- und Fernsehauftritten auf ein vielseitiges, mehrfach ausgezeichnetes Lebenswerk blicken. Aber sie ist nicht nur Schauspielerin, sondern auch Synchronsprecherin, Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Sie ist eine Frau mit vielen Talenten. Ingmar Bergmann sagte in einem Interview, sie sei eine der wenigen Schauspielerinnen ihrer Generation, „die internationales Format besitzt“.

Ein Genuss besonderer Art bot sich den nahezu 50 Heimbewohnern/innen des ev. Seniorenheims und deren Angehörigen am Samstagnachmittag in der Cafeteria mit angrenzendem Garten – ein guter Ort für den Vortrag von Blumengedichten. Frau Fendel, vielen bekannt durch ihre Rolle der Gräfin Marietta in der Fernsehsendung „Pater Braun“ sowie als Schwiegermutter und Oma in den Fernsehfolgen „Familie Sonnenfeld“, zog die Zuhörer/innen von Beginn an in ihren Bann. Mit ihrer einfühlsamen, humorvollen zuweilen auch nachdenklichen Vortragsweise verlieh sie den teils launigen teils tiefsinnigen Erfahrungen bzw. Gedanken der zahlreichen Blumenarten – u.a. dem Weidenkätzchen, dem Gänseblümchen, dem einsamen Gummibaum oder der Dahlie aus dem Blumenhimmel eine Stimme. Gekonnt berlinerte sie, von vielen bestaunt, im Gedicht „Ick bin eine Jeranie“, die von ihren nicht immer guten Erfahrungen auf der Terrasse eines Seerestaurants erzählt. Musikalisch umrahmt wurde der Gedichtvortrag von Herrn Schulze, der mit seinen Liedern u.a. „Berliner Luft“ oder „Muss i denn“ an bekanntes Liedgut der Zuhörer anknüpfen konnte. Am Ende bestand der Wunsch, die vorgetragenen Gedichte häufiger hören zu können.

Das ev. Seniorenheim Albestraße hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen Bewohner/innen auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes Betreuung, Zuwendung und Hilfe zu geben. Sie sollen in ihren Aktivitäten unterstützt und soweit dies möglich ist auch gefördert werden, damit sie weitestgehend selbstbestimmt handeln können. Außerdem wird ein vielfältiges kulturelles Angebot unterbreitet. Das Seniorenheim bietet Platz für etwa 100 Bewohner/innen und liegt in ruhiger Umgebung in Friedenau.